Erinnerungskultur reknitted
Liebe Erinnerungskultivierenden,
es gibt jetzt eine neue Form des Erinnerns.
Im Workshop zu „Handarbeiten im öffentlichen Raum“ mit Stephanie Müller und Klaus Erich Dietl haben die Teilnehmenden Hintergründe, Möglichkeiten und Maßnahmen des politischen Handarbeitens kennengelernt und direkt für sich zu Nutzen gewusst: nach Diskussionen um den richtigen Ort der Markierung einer Täterspur haben wir uns gemeinsam für das Königsufer mit seiner Historie als Inszenierungsort nationalsozialistischer Propaganda entschieden. Mit übergroßen, fleischgewordenen Stricknadeln – den eigenen Händen und Armen – haben wir einen Fahnenmastsockel ins Netz gesponnen und weisen damit auf die Verstricktheit der Stadt Dresden und seiner Bevölkerung in das System und die Verbrechen der NS-Diktatur hin.
Falls ihr nach den vielen Kerzen, Kränzen und der ganzen Trauer mal was anderes ausprobieren wollt: wir haben die Anleitung zum handgearbeiteten Netz aus Absperrband, in das ganz pathosfrei alle Erinnerungen und Mahnungen hinein gestrickt werden können.