Bericht zum Themenabend am 19.November

Am Montag letzter Woche fand der zweite Themenabend der Reihe „Verstrickt in Erinnerungen“ in der Scheune statt. Frau Beer, Diplom Sozialpädagogin von der Hochschule Mittweida, referierte über die langfristigen psychosozialen Folgen von Krieg. Dabei stellte sie Bewältigungsstrategien von traumatischen Erlebnissen kriegsbetroffener Personen vor, die sich zum Beispiel in Verdrängung von Kriegserinnerungen äußeren. Verdrängung erleben aber nicht nur die Opfer des Holocausts, sondern auch die Täter_innen und Mitläufer_innen der NS-Diktatur: aus Scham vor der Schuld aktiv an NS-Verbrechen beteiligt gewesen zu sein oder diese passiv toleriert zu haben, schweigen sie über ihre Taten. Damit verhindern sie gleichzeitig, dass ihre eigenen Kinder und Kindeskinder offen mit diesem Thema umgehen lernen. Während durch die Thematisierung der Leiden von NS-Verfolgten schneller ein innerfamiliärer und allgemeingesellschaftlicher Umgang gefunden werden konnte, verbleibt das Erbe der NS-Zeit weiterhin in den Familie der Täter_innen und Mitläufer_innen.  Weiterer Gast des Abends war die im Alter von sechs Jahren aus ihrer Heimat vertriebene Frau Bayer, die die wissenschaftliche Darstellung mit Erfahrungen von Verdrängung der Kriegs- und Nachkriegszeit ihrer Familie bereicherte. Weitere Fotos unter diesen Link.

 

Zugehörige Veranstaltung:

Themenreihe: Die Kultur des Nicht-Erinnerns: die generationale Weitergabe von Krieg

 Zugehörige Geflechtsbericht:

Das Bündnis gegen Verstrickungen präsentiert…